Internationale Vergleiche
Im Jahr 2022 waren die Produzenten- und Konsumentenpreise in der Schweiz im Allgemeinen höher als in den drei untersuchten Nachbarländern Deutschland, Österreich und Frankreich. Zum Beispiel waren die Produzentenpreise für Kartoffeln im Ausland deutlich niedriger als in der Schweiz. Bei den Konsumentenpreisen ist Fleisch im Allgemeinen das Produkt mit der grössten Preisdifferenz zwischen den Nachbarländern und der Schweiz. Die meisten Produkte sind für die Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland am günstigsten. Ein Vergleich wird jedoch dadurch erschwert, dass in der Schweiz und im Ausland unterschiedliche Faktoren die Preise beeinflussen.
Faktoren für Preisunterschiede
In diesem Abschnitt werden die Produzenten- und Konsumentenpreise in der Schweiz und den drei Nachbarländern (Deutschland, Frankreich und Österreich) für verschiedene tierische und pflanzliche Produkte präsentiert. Diese Preise werden von mehreren Faktoren entlang der Wertschöpfungskette beeinflusst. Der wichtigste Einflussfaktor ist die Höhe des Grenzschutzes. Dieser Faktor hat einen wesentlichen Einfluss auf die übrigen Erklärungsfaktoren: die Betriebsstruktur, die Kosten der Produktionsfaktoren sowie die Verarbeitungs- und Vertriebsstrukturen. Auch gesetzliche Vorschriften und private Standards beeinflussen das Preisniveau. Diese Faktoren sind in der Schweiz und den Nachbarländern nicht überall gleich. So sind Vergleiche schwierig, weil Daten zu identischen Produkten, die noch dazu auf einer vergleichbaren Vermarktungsstufe angeboten werden, verfügbar sein müssen.
Tiefere Produzentenpreise für Kartoffeln im Ausland
Unterschiedliche Merkmale der Produkte
Die Produkte aus der Schweiz und den drei Nachbarländern können sich in Bezug auf Qualität, Label, Verpackung und enthaltene Dienstleistungen unterscheiden. Wenn kein vergleichbares Produkt gefunden wurde, wird keine Preisangabe gemacht. Untersucht wurden die Produkte Rohmilch, Fleisch, Eier, Getreide und Ölsaaten, Kartoffeln, Früchte und Gemüse.
Im Jahr 2022 waren die Produzentenpreise in der Schweiz aufgrund der oben genannten Einflussfaktoren im Allgemeinen höher als in den Nachbarländern. Bei Milch und Fleisch resultierten in den drei EU-Ländern relativ einheitliche Preise. Bei Früchte und Gemüse hingegen bestehen bei gewissen Produkten deutliche Preisunterschiede. In den drei Nachbarländern beträgt der Produzentenpreis für Milch zwischen 58 und 73 Prozent des Preises in der Schweiz. Bei Fleisch und Eiern liegt die Preisspanne zwischen 18 und 65 Prozent der Schweizer Preise. Bei Getreide und Ölsaaten ist das Preisniveau in der Regel höher, schwankt jedoch zwischen 38 und 81 Prozent der Schweizer Preise. Auch die Preise für Früchte, Gemüse und vor allem für Kartoffeln sind in den Nachbarländern niedriger als in der Schweiz. Die Preisdifferenz kann jedoch je nach Land und Produkt sehr unterschiedlich gross sein. Die Produzentenpreise für die meisten Kartoffelsorten in den Nachbarländern belaufen sich auf 31 bis 52 Prozent der Preise in der Schweiz.
Niedrigere Konsumentenpreise für Fleisch in den Nachbarländern
Produktvielfalt
Der Vergleich ist bei den Konsumentenpreisen noch schwieriger als bei den Produzentenpreisen, was vor allem an der grösseren Produktvielfalt liegt. Preisunterschiede können sich insbesondere aus den oben genannten Einflussfaktoren ergeben, die von Land zu Land unterschiedlich sind. Untersucht wurden folgende Produkte: Milch und Milchprodukte, Fleisch, Eier, Kartoffeln, Früchte und Gemüse.
Wie die Produzentenpreise waren auch die Konsumentenpreise im Jahr 2022 in der Schweiz höher als in den Nachbarländern. Von den tiefsten Preisen profitierten bei den meisten untersuchten Produkten die Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland. So liegt der Preis für ein ganzes Poulet in Deutschland bei 52 Prozent des Schweizer Preises, in Österreich dagegen bei 77 Prozent. In den drei Nachbarländern betragen die Detailhandelspreise für Milch und Milchprodukte zwischen 45 und 82 Prozent und für Gemüse zwischen 55 und 96 Prozent der Preise in der Schweiz.
Für Fleisch sind die Preisunterschiede zwischen der Schweiz und den drei angrenzenden Ländern besonders hoch. In diesen drei Ländern zahlen die Konsumentinnen und Konsumenten für viele Fleischstücke mehr als 50 Prozent weniger als in der Schweiz. Die Preise für die meisten Fleischsorten betragen zwischen 30 und 45 Prozent der Preise in der Schweiz. Bei den untersuchten Milchprodukten sind die Preisunterschiede beim Emmentaler in Frankreich und Deutschland mit 45 Prozent bzw. 46 Prozent des Schweizer Preises am grössten.
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