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Die Kartoffelernte fiel 2022 besser aus als im Vorjahr, aufgrund der ausgeprägten Trockenheit resultierten jedoch erneut geringe Erträge. Die Importe mussten durch eine vorübergehende Ausweitung des WTO-Kontingents erhöht werden.

Die Ernte 2022 belief sich auf der Basis der Ertragsschätzungen auf 382 000 Tonnen. Dies bedeutet einen Rückgang von 11 Prozent gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021 und von 22 Prozent gegenüber einem guten Erntejahr wie 2020 (490 000 t). Gleichzeitig entspricht dies einem Zuwachs von 11,7 Prozent gegenüber 2021 (342 000 t). Im Detail betrachtet zeigt sich, dass die Erträge bei den Speisesorten um rund 4 Prozent sanken und bei den Veredelungssorten um rund 8 Prozent stiegen. Gegenüber 2021 wuchs die Anbaufläche geringfügig von 10 711 auf 10 749 Hektaren. Die Zahl der Produzentinnen und Produzenten fiel um 2 Prozent auf unter 4000 (auf 3950). Seit 2012 haben nur Produzentinnen und Produzenten mit Abnahmeverträgen Anspruch auf finanzielle Unterstützung seitens der Branchenorganisation für die Verwertung von Überschusskartoffeln.
 

Verwertung der Ernte 2022 (in Tonnen)

Speisekartoffeln150 100
Veredelungskartoffeln 145 600
Saatkartoffeln18 900
Verfütterung 56 600
Export10 800

Quelle: swisspatat 


Landwirtschaftliche Nutzfläche


Produktion


Einzelheiten zu den Flächen sind im Artikel «Ackerkulturen» unter der Hauptrubrik «Produktion», Unterrubrik «Pflanzliche Produktion» beschrieben.

Ein anspruchsvolles Anbaujahr

Das Kartoffeljahr 2022 war wiederum eine Herausforderung für die Produzentinnen und Produzenten. Während die Pflanzung der Kartoffeln und die erste Wachstumsphase unter guten Bedingungen stattfanden, folgten später mehrere Hitzewellen. Das Pflanzenwachstum nimmt oberhalb der Idealtemperatur von 25°C stark ab, und die Bewässerung wurde in gewissen Regionen eingeschränkt. Im Allgemeinen wurde die innere und äussere Qualität, abgesehen von einigen Schäden durch Drahtwürmer und Schnecken, als gut bewertet. Bei den Qualitätsmängeln handelte es sich vor allem um unförmige und grüne Knollen.

Die Produktion fiel das zweite Jahr in Folge enttäuschend aus, was die Produzentenpreise ans obere Ende der Preisspanne trieb. Die Preise werden in der Regel für die Saison festgelegt, sobald die Ertragsschätzungen vorliegen, d. h. im September.


Produktion

Stagnation der Bioproduktion

Im Jahr 2022 stieg die Bio-Anbaufläche zwar erstmals über die Schwelle von 1000 ha auf 1036 ha. Dies entspricht jedoch lediglich einer Zunahme von 56 ha (2021: 980ha). Die Zahl der Betriebe erhöhte sich leicht (von 745 auf 775).

Quelle: Bioaktuell/swisspatat

Kontingentsverwaltung

Die WTO-Abkommen verlangen einen Marktzugang von 23 750 Tonnen Kartoffeläquivalenten. 19 750 Tonnen werden mit den Teilzollkontingenten Nr. 14.1 (Saatkartoffeln), Nr. 14.2 (Veredelungskartoffeln) und Nr. 14.3 (Speisekartoffeln) erfüllt, 4000 Tonnen sind für das Kontingent Nr. 14.4 (Kartoffelprodukte) vorgesehen. Im Jahr 2022 wurden alle Teilzollkontingente vorübergehend erhöht und zu über 80 % ausgeschöpft.
 

Aufteilung des Teilzollkontingents Nr. 14.1 bis 14.3

WarenkategorieTeilzollkontingentVorübergehende Erhöhung der Teilzollkontingente im Jahr 2022
Saatkartoffeln4 000 t3 000 t
Speisekartoffeln6 500 t25 000 t
Veredelungskartoffeln9 250 t60 000 t
Total19 750 t32 000 t


Aussenhandel

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